Indikatorkennblatt
Wohngebäude-Materiallager pro Einwohner
Kategorie:
Materiallager
Maßeinheit:
t/Ew.
Kurzbeschreibung:
Materiallager im Wohngebäudebestand pro Einwohner
Bedeutung und Interpretation:
Der Indikator beschreibt, die Masse an Baumaterialien, die in Wohngebäudebeständen auf der Flächenkategorie 'Wohn und Mischnutzfläche' enthalten ist. Er wird als spezifischer Wert angegeben, als Masse (in Tonnen) bezogen auf die Einwohnerzahl der betrachteten Gebietsfläche.
Die in Gebäuden verbauten Materialien werden als Materiallager interpretiert, aus denen nach deren Freisetzung (z. B. durch Gebäudeabriss) potenziell Sekundärressourcen (z. B. Recycling-Gesteinskörnungen) hergestellt werden können.
Datengrundlagen:
ATKIS Basis-DLM, BKG
HausUmringe (HU), Georeferenzierte Adressdaten (GA), 3D-Gebäudemodelle (LoD1)
© GeoBasis-DE / Geobasis NRW, Deutsche Post Direkt GmbH, Statistisches Bundesamt
Methodik:
Quotient aus der Summe der verbauten Baumaterialmassen in den Wohngebäuden auf der Flächenkategorie 'Wohn und Mischnutzfläche' und der Einwohnerzahl für die betrachtete Gebietseinheit.
Das Materiallager im Wohngebäudebestand berechnet sich wie folgt:
Die Baumaterialmassen der Einzelgebäude werden unter Anwendung einer kennzahlenbasierten Materialflussanalyse berechnet (Ortlepp et al. 2017). Die Materialmasse eines Gebäudes errechnet sich hierbei aus dem Produkt der Materialkennziffer (Masse/Bezugsgröße) und dem Wert der Bezugsgröße. Als Bezugsgröße wird der Bruttorauminhalt der Gebäude verwendet.
Die Materialkennziffern werden typenbezogen definiert. Es wird unterschieden zwischen Materialkennziffern für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Materialkennziffern für Mehrfamilienhäuser. In der entsprechenden Differenzierung werden die Werte der Bezugsgröße unter Nutzung des 3D-Gebäudemodells (LoD1) berechnet.
Die Materialkennziffern unterscheiden nach den Materialgruppen Betone, Ziegel, sonstige mineralische Materialien (ohne Metalle), Metalle und sonstige Materialien (Kunststoffe, Holz u. a.).
Verweise:
Gebäude
Bemerkungen:
Weitere Datengrundlage: Materialkennziffern: IÖR-Informationsportal Bauwerksdaten
Für die Bundesländer Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen werden entsprechende Werte angezeigt, sobald derzeit noch laufende Plausibilitätsprüfungen abgeschlossen sind.
Bezugsebenen:
X |
Bundesrepublik Deutschland |
|
Städte (> 50 000 Ew.) |
|
Raster 10 km |
X |
Bundesländer |
|
Stadtteile |
|
Raster 5 km |
X |
Kreise |
|
|
|
Raster 1 km |
|
Gemeinden |
|
Gemeindeverband |
|
Raster 500 m |
|
|
|
|
|
Raster 200 m |
X |
Raumordnungsregionen |
|
|
|
Raster 100 m |
|
Planungsregionen |
|
|
|
|
Quellen/Literatur:
Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland (AdV): Aktuelle Dokumente der GeoInfoDok 6.0 (AAA-Modell)
Bezirksregierung Köln, Zentrale Stelle Hausumringe und Hauskoordinaten (ZSHH):
Produktbeschreibungen Hausumringe und Hauskoordinaten
IÖR-Informationsportal Bauwerksdaten
Ortlepp, Regine; Gruhler, Karin; Schiller, Georg (2017): Materials in Germany's domestic building stock: calculation model and uncertainties. In: Building Research & Information 46 (2017) 2, 164-178. http://dx.doi.org/10.1080/09613218.2016.1264121
Schiller, Georg; Müller, Felix; Ortlepp, Regine (2017): Mapping the anthropogenic stock in Germany: Metabolic evidence for a circular economy. In: Resources, Conservation and Recycling 123 (2017), 93-107. http://dx.doi.org/10.1016/j.resconrec.2016.08.007